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15/32 von #IAmGrateful: Was mich alles nicht umbringt

 

Puh, heute schwächel ich, auch noch nach der fünften Tasse Kaffee. Dabei wäre ich gerade so verdammt gerne die siebenarmige everything-is-possible-Göttin, die gleichzeitig die Garage weiter ausmistet, Geburtstagsvorbereitungen trifft, alle Vertragskündigungen im Blick hat und eine Abschiedsparty plant. Lecker gesundes Zeug kocht in einer halbwegs aufgeräumten Küche. You better don’t ask.

 

 

Und ich wäre so gerne die, die Zeit hat ihr neu erworbenes Bloggerwissen umzusetzen, die Grafikapps und Bildbearbeitungsprogramme erprobt und ein oder zwei Mal die Woche echte Blogbeiträge schreibt neben der #IAmGrateful-Reihe. Am besten natürlich SEO optimiert, logisch, alles heute, alles hier undjetzt. Meinem Blog hier eine neue Definition geben, das fehlt auch gerade, denn: Ein Blog, der sich hauptamtlich um das Reisen in Südafrika dreht, das wird mein Just Sea With Me Schätzchen nicht werden, wenn ich bald nach Bremen umziehe.

Ach ja, ich habe noch etwas anderes vergessen in der Jammerparade. Schwimmen zu gehen wäre natürlich auch wirklich fein, besser noch: Den Hund und die Kinder am Strand auslüften, so grau ist dieser Himmel doch gar nicht, das geht schon.

Nee, heute geht leider nicht so viel. Auch weil in der Ferne verlockende Arbeitsoptionen winken. Deshalb lasse ich die Küche Küche sein und fange stattdessen an Bewerbungen zu schreiben. Sieht ja keiner, wie es hier aussieht. Ich lass das einfach so. Atme. Entspanne. Phü. Wer braucht schon eine aufgeräumte Küche? Nur die Spießer. Und ich, eigentlich. Aber egal.

 

 

Mir fällt nämlich gerade eine Sache auf, für die ich heute wirklich dankbar sein will: Die Aufzählung dessen, was ich gerne wollte und könnte und täte, die bewegt sich mal wieder ausschließlich in der Kategorie Luxusprobleme. Nichts davon hat damit zu tun, dass es mir an etwas wirklich fehlt. OK, Zeit fehlt mir, aber das ist irgendwie ein Dauerzustand und vielleicht mehr eine dumme Angewohnheit als ein echtes Problem. Ansonsten habe ich von allem zu viel. Zu viel Speck auf den Hüften, zu viel Zeug in der Garage, zu viele Ideen was ich tun will und muss und soll. Nichts davon bringt mich um.

 

 

Aber die hier, die bringt etwas um: Meerestiere, die an Plastik sterben. Und ich habe jetzt eine Bitte: Wo du gerade da bist, könntest du bitte diese Petition gegen Einwegplastik und für mehr Plastikrecycling unterschreiben? Es kostet dich keine zwei Minuten und falls du, wie ich, heute keine Zeit hattest Plastik vom Strand zu pflücken, dann hast du trotzdem etwas Sinnvolles gegen die Plastikflut getan.

However, come rain or come shine: Enjoy! Dankbare Grüße schickt Kathrin

 

 

 

13/32 von #IAmGrateful:

Ich bin dankbar dafür, mit einer Freundin am Wasser zu sitzen und in uriger Atmosphäre frischesten Fisch für ganz kleines Geld genießen zu können. Warme, sonnige Luft um die Nase wehen zu haben, an einem Tag, der damit anfing, dass es wie aus Eimern geschüttet hat.

Einem Tag, der mich fast davon überzeugt hätte, dass ich mir einfach die Decke über den Kopf ziehen und weiterschlafen muss. Stattdessen bin ich früh aufgestanden und zur Wassergymnastik gegangen. Dafür, dass ich heute meinem inneren Schweinehund Paroli geboten habe, bin ich mir jetzt einfach selber mal dankbar. Sport am Samstag Morgen ist nämlich sowas von richtig für mich. Sorry, Facebooksucht, sorry Schweinehund, ihr arbeitet gut zusammen, könnt aber trotzdem nicht immer gewinnen. Tschackaboom! In your face!

  Enjoy! Jeden Tag! Beim Sea Spirit Fish Market in East London oder anderswo 🙂

 

 

12/32 von #IAmGrateful:

Ich bin dankbar für die Gewissheit, dass ich Weihnachten dieses Jahr in FlipFlops erleben darf: Addo Elephant Park it is! Und für ein Lächeln auf dem Schulparkplatz, das ich mitgenommen habe in den Tag. Dafür, dass meine Kids die Hälfte ihrer Exams geschrieben haben, heute Bergfest ist, und unsere Nerven trotzdem nicht blank liegen. Warum auch immer, I like it! Auch dankbar bin ich dafür, das ich in der Lage war die Schulden, die meine Vermieterin bei der Stadt hat, rechtzeitig zu begleichen. Für die Schulden bin ich nicht dankbar, das war sehr messy und hat dazu geführt, dass ich von gestern Abend bis heute Mittag keinen Strom für unser Haus mehr kaufen konnte. Nach einigen Whatsapps und fünf Mal an verschiedenen Kassen anstehen, habe ich zum Glück alles so weit geklärt, dass mir jetzt kein stromloses Wochenende mit fiepender Alarmanlage und Kochen auf dem Campingkocher bevorsteht. Stattdessen eines mit Aussicht darauf Freunde zu sehen, lecker zu kochen, vielleicht sogar noch zu bloggen und einen schönen Ausflug mit dem Töchterchen zu machen. Status: Dankbar dafür 🙂

10/32 von #IAmGrateful

Ich bin dankbar für die Sonne und für den Regen, die hatten heute beide ein ziemlich gutes Timing. Für ein selbstgebackenes Roggenbrot, das ich nicht nur geschenkt, sondern auch noch zu Hause vorbeigebracht bekommen habe! Für zwei Teenager, die, zwischen all dem Lernen auf ihre Examen, lachend auf dem Trampolin gesichtet wurden. Viel zu Lachen zu haben, dafür bin ich dankbar. Auch: für die Geduld meiner Tochter und ein Lob des Göttergatten. Und dafür das, man glaubt es kaum, der Geburtstagskuchen so was von lecker geworden ist, trotz allem Backdrama. Nachdem ich zur Hälfte fertig war mit dem Backen, habe ich das beste aller Karottenkuchenrezepte in den Unendlichkeiten des Internets wiedergefunden, das hat die Sache noch mal deutlich vorangebracht. Falls also jemand einen Kuchen braucht: Bescheid sagen, ich muss das Backen üben. Dieser Rezept hinter dem Link funktioniert auch für vegane und glutenintolerante Menschen, schmeckt aber auch allen anderen supergut, das habe ich heute ausprobiert 🙂 Enjoy!

9/32 von #IAmGrateful: Über Hund und Katz und Geburtstag und Kuchen

Heute bin ich dankbar dafür, dass mir mein Kuchen nur so weit angebrannt ist, dass er morgen noch ein super Geburtstagsgeschenk abgibt. Der Ofen in diesem Haus hier ist grässlich, ich verstehe den nicht und freue mich auf meinen Uralt-SMEG in Bremen. Ach egal jetzt, es lebe das Frosting: Was verbrannt ist kommt ab, dann packe ich das Backwerk einfach in eine leckere Zuckerhülle und niemand außer du und eine Handvoll andere Blogleser werden um das kunstvoll sezierte Innenleben meines veganen und glutenfreien Karottenkuchens wissen. Stattdessen werden morgen alle begeistert sein von dem lecker-würzigen Geschmack des Kuchens, jede Wette. Backen kann so schön sein! Auch klasse: das die zu beschenkende Geburtstagsfreundin keine deutschen Blogs liest. Sagt sie. Bitte. Nicht. Lesen. Nur: Genießen 😉

Nee, aber sonst so, das mit der Dankbarkeit? Gestern war ich bei Sunel, der Chefin von Paws and Claws in East London. Sie ist zuständig dafür, dass unser Scooperhund im Januar gut über den Ozean fliegt und wohlbehalten in Frankfurt ankommt. Ich war etwas nervös bei dem Treffen mit ihr, wir sind die Papiere und Termine durchgegangen und ich habe das Prozedere erklärt bekommen. Das Ganze ist ja schon eine echte Vertrauenssache und man weiß nicht so recht, was man seinem Lieblingsköter mit so einem Flug antut. Sunel hat mir total viele Fragen beantwortet, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie habe. Am Ende des Gesprächs hatte ich die ruhige Gewissheit, dass mein Hund diesen Flug gut überstehen wird – wie so viele andere vor ihm auch. Das ist Gold wert.

Der Hit war: Sie hat meinen Scooper eine ihrer alltäglich hundeerprobten Katzen begrüßen lassen, und er hat sich dabei ganz anders verhalten, als wenn er einer Katze in freier Wildbahn begegnet: Unterwegs wird er immer laut, aufgeregt, bellt und will hinrennen. Bei Sunel im Büro war er interessiert, freundlich und nicht allzu aufdringlich. Das hat mir Mut gemacht, denn wir haben im Januar noch eine ganz besondere Familienzusammenführung vor uns: In Bremen wartet in unserem Haus Katze Luzie. Die mit den älteren Rechten. Die noch nicht weiß, dass sie in Zukunft mit Hund Scooper zusammenleben wird und beide einen auf wir-lieben-uns-alle machen sollen. Gestern dachte ich: Wow. Das Zusammenleben kann klappen, ohne dass unsere beiden Lieblingstiere in verschiedenen Teilen des Hauses leben müssen. Zumal Sunel Scooper in der Zeit vor der Abreise bei sich und den Katzen in ihrem Büro haben wird, um ihn an seinen Flugcontainer zu gewöhnen. Da gibt es dann für ihn gleich noch ein wenig Katzengewöhnung mit dazu. Danke!

Auch dankbar bin ich darüber, dass es möglich ist, der besten Schwiegermutter der Welt über Kontinente hinweg an ihrem Geburtstag zu gratulieren, mit Whatsapp und auf anderen Wegen: Herzlichen Glückwunsch! Liebe M., selber backen kann ich dir dieses Jahr nichts, aber falls du dich jetzt überhaupt noch traust, dich von mir bebacken zu lassen, dann mache ich das im nächsten Jahr sehr gerne – bis dahin habe ich ja noch ein wenig Zeit zum Üben 🙂

Ich wünsche dir noch unzählige, wunderschöne Sonnenaufgänge wie den, den wir in East London zusammen genießen durften und bin immer noch dankbar dafür, dass du uns besuchen kommen konntest!!

Ab morgen gibt es die Dankbarkeitsposts dann ganz klein und in drei Sätzen auf meiner Facebookseite. Im Moment komme ich nicht mehr dazu Blogbeiträge zu schreiben vor lauter Dankbarkeitsbeiträgen, so war das nicht gedacht, das ändere ich. Hier bin ich auf Facebook.

Jetzt erst mal liebe Grüße in die Welt und ganz egal auf welchem Kontinent du bist, mit oder ohne Hund und Katz, mit oder ohne Geburtstag und Kuchen: Enjoy!

Tag 7/32 von #IAmGrateful: Dankbar für alle Mutmacher und Brückenbauer

Davon gab es diese Woche wirklich viele, Mutmacher für Gegenwart und Zukunft, Brückenbauer von East London nach Bremen. Hier sind ein paar davon:

Der Göttergatte, der aus der Ferne hilft, die Kids gut durch die letzten südafrikanischen Exams zu bringen und gleichzeitig für uns alle in Deutschland Haus- und Schulfragen angeht, Flüge bucht und Containerfragen klar macht. Und hoffentlich Holz organisiert, für unseren Ofen. #NeedToSurvive #Winter #Wink #Zaunpfahl 😉

Petra, die mir blaue-Himmel-Fotos aus Bremen schickt. So eine Art Beweisfotos, die helfen, mich daran zu erinnern, dass es den Himmel in Bremen ja auch gibt 🙂

Agnes, eine mir fast unbekannte, aber äußerst beeindruckende Frau, weil: Sie hat mir letztes Jahr in Johannesburg auf dem Flughafen spontan ihr Kleid geschenkt (glaubt uns kein Mensch, Agnes!) und mir jetzt in einem Blogkommentar Herrmann Hesses Stufen geschickt:

“ …und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt, und der uns hilft zu leben …“

Veronika, die auch jetzt aus East London zurück nach Deutschland geht. Und die findet, dass selbst, wenn man in das gleiche Haus in der gleichen Stadt zurückkehrt, das nächste Abenteuer beginnt. Weil man sich verändert hat und weil man das veränderte Ich mitnimmt auf die nächste Reise, egal wo es hingeht: Man wird das Alte mit neuen Augen sehen.

Passend dazu habe ich gestern bei Instagram diesen Post von Meruschka alias @mzanzigirl gefunden. Das ist eine junge, südafrikanische Bloggerin, die den Reiseblog schreibt, den ich gerne geschrieben hätte,  nee, den ich in Zukunft schreiben werde, warte mal, ich muss wohl erst noch klären, was ich hier will.

Was ich schon weiß: Dass ich Meruschkas Blog wärmstens empfehlen kann!

 

„Wenn du reist, um zu suchen, und dann nach Hause kommst, um dich genau dort zu finden.“ Chimamanda Ngozi Adichie

Ich bin gespannt, was ich in Bremen finde. Im besseren Fall haben mich 2,5 Jahre Südafrika abenteuerlustiger, optimistischer, risiko- und sportfreudiger gemacht. Ausgeruhter und lernwilliger. Haben dazu geführt, dass ich deutlich weniger Dinge besitzen will, und das, was ich habe, mehr genieße – Materielles wie Immaterielles. Dass ich Beziehungen zu Freunden und Familie mehr wertschätze.

Boah, das liest sich ja einwandfrei, ganz tolle Sache das! Aber hey, was bleibt davon, bleibt überhaupt etwas? Oder verschwinden die vermeintlichen Errungenschaften, lösen sich in Nichts auf, so wie einem das zu oft nach einem schönen, entspannten Urlaub geht? Man kommt morgens irre relaxt bei der Arbeit an und mittags schon rennt man in einer Geschwindigkeit durch die Gegend, als sei man nie weg gewesen.

Ich weiß nicht, was mir bleiben wird, but I am about to find out. Heute gibt es erst Mal ein dickes Danke an alle, die mir diese Woche Mut gemacht haben und alle, die mir Brücken zurück nach Bremen bauen. Mich glauben machen, dass alles gut wird, wie es wird. Enjoy!